Wintertauglichkeit / Winterfestigkeit bei Hobby

  • Wie sieht es realistisch mit der Wintertauglichkeit / Winterfestigkeit bei den neueren Hobbys aus?

    Auf der einen Seite wird immer noch sehr stark seitens des Herstellers damit geworben, auf der anderen Seite suchen WW-Besitzer immer noch dringend nach überdachten Abstellmöglichkeiten. Wäre ein WEinterurlaub mit dem Prestige 650 UFF (Modell 2023) möglich?

    Hobby Prestige 650 UFF (Modell 2023) in Bestellung
    Zugfahrzeuge:
    Volvo XC90 D5 (2020), Diesel, 2,0 Liter TDI, 235 PS 8-Gang-Automatikgetriebe
    Volkswagen Tiguan R-Line (2022), 2,0 TDI, 150 PS Schaltgetriebe

  • Mein WW wird im Winter nicht benutzt. Ich hätte schon bedenken bei versalzenen Straßen ( Haltbarkeit usw.). Mein Motto ist immer, alles unter 8⁰ Grad Celsius lassen wir lieber sein. Vielleicht sind da die Anbieter vom hohen Norden besser geeignet, was aber nicht heissen soll, dass Wintercamping natürlich seinen Reiz hat...

  • Wir sind mit allen unseren Wohnwagen (jeweils 10... 20 Jahr gehalten) immer auch im Wintergefahren.

    Natürlich auch auf gesalzenen Straßen in den sonnigen Süden (kommenden Winter auch wieder geplant), teils in schneebedeckte Mittelgebirge. Bei keinem ist das Chassis auseinander gefallen (nach Rückkehr gründlich Abspritzen ist sicher nicht schädlich). Die serienmäßige Heizung war auch bei zweistelligen Minusgraden immer ausreichend.

    Ich kenne keinen Campingplatz mit überdachten Abstellmöglichkeiten. Bei Winter-Saisoncamping kann man mit dem Betreiber vereinbaren, dass er bei Abwesenheit und starkem Schneefall den Schnee vom Dach fegt. Manche schalten sogar die Heizung ein, wenn man sein Ankommen ankündigt.

    Natürlich ist ein Fußbodenheizung und eine Ultraheat für den Notfall sinnvoll. Aber nicht notwendig (ein 15-EUR-Heizlüfter überbrückt den Heizungsausfall ja auch).

    Also: Mit jedem Standardwohnwagen ist Wintercamping möglich. Aber mehr Komfort schadet selten, wenn einem die EUR nicht Leid tun.

    Hängt natürlich auch ein bisschen damit zusammen, ob man den Wohnwagen als Gebrauchsgegenstand oder als was anderes betrachtet.

    2 Mal editiert, zuletzt von Erik (7. September 2022 um 07:43) aus folgendem Grund: Ergänzt

  • @Scottsdale
    Wir hatten eine 495UL von 1999 und waren immer im Winter weg.
    Nach der ersten Ausfahrt habe ich einige Äderungen am Wohnwagen vorgenommen.
    Das erste war eine Rohrbegleitheizung eingebaut.

    Dadurch hat man keine Problem mit dem Abwasser.
    Zusätzlich automatischer Gasumschalter.

    Wir hatten trotz -15 Grad keine Probleme außer das der Gasverbrauch natürlich hoch ist.

  • Wie sieht es realistisch mit der Wintertauglichkeit / Winterfestigkeit bei den neueren Hobbys aus?

    Dem Hobby dürfte es relativ egal sein. Eine normale Gas-Heizung reicht.
    Mehr Bedenken hätte ich hinsichtlich der Nutzer des WW.
    Wenn ich beobachte welchen Aufstand manche schon bei Wind oder Regen machen, möcht ich die nicht im Schnee erleben.

  • Mir ging es mehr um so Aussagen wie: "Der Wohnwagen sollte nach Möglichkeit immer überdacht stehen oder am besten sogar in einer Halle, damit er keine Feuchtigkeit zieht" etc.

    So habe ich z.B. gehört, dass Wohnwagen ohne WW-Garage eher geringer im Wiederverkaufswert wären.

    Hobby Prestige 650 UFF (Modell 2023) in Bestellung
    Zugfahrzeuge:
    Volvo XC90 D5 (2020), Diesel, 2,0 Liter TDI, 235 PS 8-Gang-Automatikgetriebe
    Volkswagen Tiguan R-Line (2022), 2,0 TDI, 150 PS Schaltgetriebe

  • Mir ging es mehr um so Aussagen wie: "Der Wohnwagen sollte nach Möglichkeit immer überdacht stehen oder am besten sogar in einer Halle, damit er keine Feuchtigkeit zieht" etc.

    So habe ich z.B. gehört, dass Wohnwagen ohne WW-Garage eher geringer im Wiederverkaufswert wären.

    Das mag ja alles so sein. Unser steht im Freien auf eigenem Grundstück. Halle würde 80 EUR/Monat kosten; also 960 EUR/Jahr. Also 19.200 EUR in 20 Jahren. Er hat aber neu nur ca. 15.000 EUR gekostet.

    Die Frage ist: Sieht man seinen Wohnwagen als Gebrauchsgegenstand oder als Wertanlage.

    Wir als Gebrauchsgegenstand. Natürlich wird er trotzdem nach bestem Wissen pfleglich behandelt. Aber ob er im Verkauf nach xx Jahren 1.000 EUR mehr oder weniger bringt: Ziemlich wurscht. Zugwagen dito.

  • Für uns ist es auch ein Gebrauchsgegenstand, der natürlich genau wie das Auto gepflegt und gewartet wird. Da ich eine günstige Halle an der Hand habe und kein eigenes Grundstück steht er bei Nichtnutzung in der Halle. Aber nötig ist es in meinen Augen nicht. Wenn ich mir an der Küste die Dauercamper ansehe, die fallen auch nicht alle auseinander trotz salziger Luft, wind und durchaus kalter Temperaturen :)

  • Unseren Wohnwagen haben wir gekauft, um ihn zu benutzen. Ganzjährig.
    Wir lieben ihn und pflegen ihn. Aber er muss auch liefern. Er ist keine Geldanlage sondern ein Gebrauchsgegenstand.

    Ich habe es schon als Kind geliebt, wenn ich im warmen Bett lag und das leise Rieseln von Schnee auf den Wohnwagendach hören konnte.
    Und wenn ich in der Früh aus dem Wohnwagen komme und so ein Bild sehe, fühle ich mich beinahe wieder in die Kindheit zurück versetzt.
    Grainau-065423_002.jpeg

    Unser Pauli im November 2021 in Grainau, unterhalb der Zugspitze:
    Grainau-08-065448_002.jpeg

    Wir waren am Abend zum Essen in den Ort gefahren. Da waren die Straßen sauber und trocken.
    Als wir, etwa 2 Stunden später, wieder ins Freie kamen, sah die Welt überraschen anders aus.

    Grainau-070419_002.jpeg

    Ein Gummieimer, eine Schaufel und einen Besen haben wir im Winter immer dabei. Außerdem eine kleine Leiter und eine Kaminverlängerung.
    Ein Fläschchen reines Isopropanol dient als Notfallmedizin für eingefrorene Schlösser.
    Der Wohnwagen läuft ganzjährig auf Winterreifen.

    Wenn ich eine Halle besitzen würde, würde ich den Wohnwagen natürlich da rein stellen. Da ich keine Halle habe, decken wir den Wagen ab, wenn er längere Zeit an einem Fleck steht. Das ist bisher aber noch nicht oft vorgekommen. 8)

    Wir waren jetzt erst einen Winter lang mit dem Hobby unterwegs - dafür aber recht intensiv und an unterschiedlichen Orten.
    Bislang habe ich keine wesentlichen Schwächen unseres Serien-Wohnwagens im Winterbetrieb festgestellt.

    Empfehlenswert auf jeden Fall: Teppichboden!
    Unter der Sitzgruppe haben wir einen Heizteppich. Das ist herrlich, wenn man von unten warme Füße bekommt. Eine eingebaute Fußbodenerwärmung haben wir nicht. Den Taster nutze ich für den Heizteppich.

    DuoMatic-CS ist zwar nicht lebenswichtig, gehört für mich aber einfach dazu. Ich hasse es, bei Minus-Temperaturen, Gasflaschen im Dunkeln zu wechseln!

    Wir haben ein kleines Wintervorzelt. Das wird aber nur aufgebaut, wenn wir irgendwo länger, als ein paar Tage stehen. Darum haben wir noch eine Abtropfschale für Schuhe im Wagen, falls wir von draußen mit Schnee an den Füßen rein kommen.

    Wir sitzen im Wohnwagen, auch wenn es draußen kalt ist, nicht mit Norweger-Pullis. Die Heizung hat es bislang immer geschafft! Anfangs hatten wir einen elektrischen Heizlüfter dabei. Der bleibt mittlerweile auch daheim.

    Ich kann JEDEM nur empfehlen, Wintercamping mal auszuprobieren! Unvergessliche Augenblicke belohnen für die paar Extra-Anstrengungen, die einem das Wetter auferlegt.

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    Hobby DE LUXE 460 SFf + Omistor 6300 (3,5m), Truma Smart M,
    Duo-Control CS
    Zugfahrzeug: Peugeot 3008 GT-Line PureTech 180 EAT8

  • Wir sind ebenfalls Ganzjahrescamper und haben schon so ziemlich jede Wetterlage erfahren können.
    Natürlich ist die bei unserem Hobby vorhandene Fussbodenerwärmung und die nachgerüstete Ultraheat von Vorteil aber auch ohne dieses Zubehör waren wir auch winteraktiv. Dann eben mit anderem Equipment (Heizteppich / Heizlüfter).
    Eine DuoControl ist bei uns auch nicht installiert und die haben wir auch noch nie vermisst. Da sind wir ein wenig umsichtig, so dass uns das Gas nicht zwingend in der Nacht ausgeht!
    Das (wenige) Abwasser wird in einem Baueimer aufgefangen und kann auch als gefrorener Kegel ohne Probleme entsorgt werden.
    Also Antwort zur Frage:


    Wintertauglichkeit / Winterfestigkeit bei Hobby

    Natürlich - auf jeden Fall!!!

    Gruß

    Hobby PRESTIGE 495 UL (Modell 2019), AL-KO ATC, Truma Go2, E-TRAILER, Outwell Tide 320 + Anbau, Thule Omnistor 6300 + Rainblocker
    HYUNDAI TUCSON, 4x4, Wandlerautomatik, 2,0 TDI, 185 PS

  • Vielen Dank für die Hinweise zum Camping im Winter.

    Was mich noch etwas mehr interessieren würde, wäre eigentlich die reine Überwinterung. Der Wagen wird ja Ende Dezember, Anfang Januar geliefert, also im tiefsten Winter. Bei den Händlern stehen die Wohnwagen ja auch sehr häufig im Freien, auch im Winter. Aber wie ist es, wenn das ein Dauerzustand ist? Besonders auch der Regen. Kann ein Wohnwagen regelmäßig ohne Überdachung und außerhalb einer Halle überwintern, ohne dass ich ihn sozusagen "belebe", indem ich darin campe. Wie sind die Langzeit-Erfahrungen dahingehend. Wie ist es mit den hier im Norden ja auch gerne mal sehr starken Regenstürmen? Oder zieht ein Wohnwagen dann irgendwann Feuchtigkeit und kann muffig oder schimmlig werden?

    Hobby Prestige 650 UFF (Modell 2023) in Bestellung
    Zugfahrzeuge:
    Volvo XC90 D5 (2020), Diesel, 2,0 Liter TDI, 235 PS 8-Gang-Automatikgetriebe
    Volkswagen Tiguan R-Line (2022), 2,0 TDI, 150 PS Schaltgetriebe

  • Wir waren viele Jahre lang Dauercamper auf verschiedenen Plätzen. Da steht der Wohnwagen, Sommer wie Winter, im Freien. Wir hatten auch nie solche festen Abdeckungen darüber, wie man sie manchmal auf Dauerplätzen sieht.
    Die Wohnwagen bekommen zwar außen etwas "Patina", aber wenn man ab und an mal mit einem Reiniger und einer Bürste dran geht, sehen sie danach auch wieder gut aus.
    Letztlich ist es wie beim Auto. Steht das immer draußen, leidet irgendwann der Lack. Aber funktionieren wird es deswegen immer noch.

    So eine Planen-Abdeckung für den ganzen Wohnwagen ist eine schöne Sache, wenn er länger steht.

    Kann ein Wohnwagen regelmäßig ohne Überdachung und außerhalb einer Halle überwintern, ohne dass ich ihn sozusagen "belebe", indem ich darin campe.

    Auch Dauercamper können oftmals nicht jedes Wochenende an den Wohnwagen fahren. Manche haben weite Anreisewege und kommen im Winter höchstens mal, wenn das Vorzelt vor allzu viel Schnee gerettet werden muss.
    Also wegen einer reinen Überwinterung würde ich mir da jetzt keinen Kopf machen.

    Wenn Du das Äußere erhalten und weniger Arbeit mit Putzen haben möchtest, spann eine Plane drüber. Die gibt es passend konfektioniert. Aber mehr ist, aus meiner Sicht, "Luxus". ^^

    Positiver Nebeneffekt einer solchen Abdeckung: Fenster und Dachhauben werden vor UV-Licht und evtl. auch gegen Hagel (wenns nicht ganz dick kommt) geschützt.

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    Hobby DE LUXE 460 SFf + Omistor 6300 (3,5m), Truma Smart M,
    Duo-Control CS
    Zugfahrzeug: Peugeot 3008 GT-Line PureTech 180 EAT8

  • Oder zieht ein Wohnwagen dann irgendwann Feuchtigkeit und kann muffig oder schimmlig werden?

    Muffig wird es nur wenn der Wohnwagen keine Luft ziehen kann. Ganz gleich wie feucht es ist, ein Luftausgleich ist zwingend erforderlich.
    Feuchtigkeit an den Wänden entsteht nur wenn diese kälter sind als das Luftvolumen im Innenraum.
    Wenn möglich mit etwas Abstand eine Plane über den WW. Im Idealfall sind die Abstandshalter auf Saugnäpfen stehende Stützen, im Notfall dünne Styropurstreifen.
    Die Fenster deutlich angestellt und die Fliegenschutzgitter runter. Schranktüren aufmachen und Bettkästen Angklappt.
    So gehts auch durch den Winter.

  • "Der Wohnwagen sollte nach Möglichkeit immer überdacht stehen ... damit er keine Feuchtigkeit zieht" etc.

    Ein Wohnwagen "zieht Feuchtigkeit" nur dann, wenn er nicht dicht ist. Das tut er dann aber auch, wenn du im Urlaub im intensiven Dauerregen stehst (wie wir gerade). Die immer mal kurzfristig entstehende Kondensfeuchtigkeit tut ihm nichts, wenn der Luftaustausch nicht behindert wird (siehe oben @Quadmaster.

  • Schranktüren aufmachen und Bettkästen Angklappt.

    DAS hatte ich noch vergessen, zu erwähnen. Danke!

    Die Fenster deutlich angestellt

    Das hätten/haben wir nie gemacht.
    Ich weiß ja, dass Einbrecher an einem Wohnwagenfenster leichtes Spiel haben. Aber man muss es ja nicht noch leichter machen. ;)
    Die Zwangsbelüftung hat stets ausgereicht.
    Bevor wir gefahren sind, haben wir den Schnee (sofern nötig) vom Wagen und Vorzelt entfernt und alles nochmal gründlich gelüftet, aber nicht komplett auskühlen lassen. Dann alle Fenster und Dachluken zu und die Klappen im Inneren alle auf.
    Frischwasser kam damals noch aus Kanistern unter dem Waschbecken. Das hatte den Vorteil, dass man die Kanister einfach umgekehrt ins Vorzelt stellen konnte.
    Bei der Ankunft.
    Heizung an, falls nötig. Schnee entfernen, falls nötig. Gründlich durchlüften (Ja. Diese Reihenfolge hat sich bewährt.). Staufächer, Bettkasten usw. bestücken und schließen.
    Schimmel hatten wir nie. Höchstens mal Mäuse im Vorzelt... 8)

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    Hobby DE LUXE 460 SFf + Omistor 6300 (3,5m), Truma Smart M,
    Duo-Control CS
    Zugfahrzeug: Peugeot 3008 GT-Line PureTech 180 EAT8