So, da will ich mal einen neuen Faden über unsere Rumänienreise aufmachen.
Los geht’s mit Teil 1 - die Anreise.
Für uns ist Polen, Slowakei und Ungarn gut bekanntes Terrain aus alter Zeit. Der Plan ist zügig durch, mit einem kleinen Abstecher auf Schloss Fürstenstein. Der frühe Vogel fängt den Wurm, also 6.30 Uhr Abfahrt. Es rollt erstaunlich gut. Nach ca. 1 1/2Stunden ist die Polnische Grenze hinter uns.
1°, der Eiswarnmelder geht an, und der Niederschlag kann sich nicht für fest oder flüssig entscheiden. 10.30 am Schloss Fürstenstein. Der Hauptparkplatz ist noch im Umbau und geschlossen, aber wir dürfen unser Gespann abstellen.
3° und einfach ein „Schei.. wetter“. Das Schloss hält was es verspricht. Für einen Besichtigung der Schlossterrassen und Park ist das Wetter nicht geeignet. Wir entschließen uns gegen 14Uhr zur Weiterfahrt in Richtung Tatra-Gebirge. Unerwartet reißt die Wolkendecke auf und es scheint die Sonne.
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Die Fahrt über die Autobahn bis Krakau für 13€ Maut und weiter in Richtung Zakopane /Poprad geht zügig.
Das Thermometer steigt auf sensationelle 15°. Die Grenze zur Slowakei passieren wir im dunkeln und erleiden fast einen Herzinfarkt.
Alle ehemaligen Schlaglöcher (und das waren viele) sind 5cm tief ausgefräst, die gesamte Abfertigungsanlage ist demontiert und es klaffen mehr als 15cm tiefe Löcher über die volle Breite von 8 Spuren. Kein Warnschild, keine Absperrung. Ohne durch die Löcher geht es nicht, ich kann nur zwischen den verschiedenen Wählen. Nach ca. 500m dieser abenteuerlichen Fahrt steht die Lösung am Straßenrand - eine zerlegte, offensichtlich defekte Asphaltmaschine.
Wir erreichen gegen 21Uhr den Platz „Autocamp Tatranec" und werden freundlich empfangen.
Es ist ein bekannter Top-Platz im Winter und Sommer. Jetzt sind nur 2 Gäste.
Am frühen Morgen der erwartete schöne Blick auf das Gebirge.
Weiter geht’s um 6.00 in Richtung „fröhlicher Friedhof“
Wir wählen eine mautfreie Strecke durch die Slowakei und Ungarn. Es geht mitten durch das Hauptsiedlungsgebiet der Zigeuner .
In der gegen um Tokaj erfahren wir eine völlig unbekannte Art Musik zu machen.
Am Straßenrand einer neu gebauten Autostraße ist ein ca. 80cm breiter unterbrochener Randstreifen.
Sieht aus wie kurze Zebrastreifen als Strichcode. Wer dem ausdrücklichen Hinweis folgt und mit den rechten Rädern diesen Streifen befährt kann über mehrere Kilometer einer Melodie lauschen, die von den Rädern anstelle des sonst üblichen Brummen „gespielt“ wird.
Alles wie erwartet, die Straßen recht gewöhnungsbedürftig, kaum Verkehr. An der Grenze herrscht freundliche Stimmung, Kein LKW in der Zollschlange, in 5 Minuten sind wir durch.
Die Straßen in Rumänien sind nicht unbedingt extrem breit, aber der Belag ist „lochfrei“.
Wer glaubt die Serpentinen in der Tatra sind eine Herausforderung der ist noch nicht von Satu-Mare nach Sapanta gefahren.
Auf 15km mehr als 85 Spitzkehren und Scharf-kurven. Da ist oft nach weniger als 200m Richtungswechsel angesagt.
Der Blick in die Natur und die traumhafte Landschaft entschädigt aber.
Die Ereignisse am Straßenrand in absteigender Reihenfolge:
Zigeuner
Streuende Hunde an allen Ecken
Serpentinen
Kirchen (in jedem Hundenest mindestens Eine)
Stark verfallenen Häuser (dazu mehr im Teil 2)
Die letzten 3km zum CP war die erwartete Dorfstraße mit Pferdekarren, Straßenköder und Traktoren inkl. Allem was anzuhängen geht.
Freundlich grüßen, lächeln und mal etwas hart rechts ran hilft weiter.
Eine kleine Anekdote am Rande.
Ein Camper fragt in lupenreinem Englisch an der Rezeption in Rumänien:
„Kann ich mit Karte zahlen, haben sie freies WiFi am Platz?“
Die Dame antwortet in gebrochenem deutsch:
„Ah, du nicht England, du Deutschland, wo Internet noch tot ist!“
WiFi ist immer und Überall.
Und morgen im Teil 2 die ersten Eindrücke vom CP und Land
soviel Vorweg, der erste Eindruck; ein Land voller Widersprüche.
Dem Einen ist der Zustand seines Autos völlig egal, der Anderer gönnt seinem Schätzchen eine Gardine.